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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 28.03.2024:

„Zukunft bewusst und selbstbestimmt gestalten.“

Das Futurium ist das Haus der Zukünfte
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: David von Becker

Im Futurium in Berlin kann man sich mit verschiedenen Zukunftsentwürfen auseinandersetzen und erfahren, dass jede*r Zukunft aktiv beeinflussen und gestalten kann. Das Mobile Futurium bringt ab Mai 2024 die Bildungsangebote des Futuriums direkt an die Schulen und ermöglicht es Schüler*innen in ländlichen Gebieten, spielerisch und interaktiv die Herausforderungen und Chancen von morgen zu erkunden.


Die Welt verändert sich mit großer Geschwindigkeit: Digitalisierung, Globalisierung, Klimakrise stellen uns vor große Herausforderungen. Vor allem für junge Menschen, für Kinder und Jugendliche, stellt sich die Frage, in welcher Welt sie in Zukunft leben möchten. Und welches Wissen, welche Kompetenzen und Perspektiven sie benötigen, um für die Aufgaben des 21. Jahrhunderts gerüstet zu sein.

Im Futurium in Berlin können sich Kinder und Jugendliche - ebenso wie Erwachsene - mit Zukunftsfragen auseinandersetzen. Das Futurium ist das „Haus der Zukünfte“ und widmet sich der zentralen Frage: „Wie wollen wir leben?“. Es zeigt auf, wie die Zukunft gestaltet werden kann, dass Zukunft beeinflussbar ist und dass unterschiedliche Zukünfte möglich sind, je nachdem, welche Entscheidungen und Maßnahmen heute getroffen werden. Das Futurium macht auf Herausforderungen, Chancen und Risiken aufmerksam und ermöglicht seinen Besucher*innen, Neues kennenzulernen, Gewohntes zu hinterfragen und Impulse zum Handeln aufzunehmen.

Das Futurium: Zukunftsausstellung, Zukunftslabor und Zukunftsforum
Auf über 5.000 Quadratmetern und drei Etagen ist das Futurium im September 2019 am Alexanderufer eröffnet worden. Entstanden ist eine unabhängige Plattform für Dialog und Vernetzung zwischen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft, die seitdem von über zwei Millionen Menschen besucht wurde, weitere Millionen nutzten bisher die digitalen Angebote. Hier werden wissenschaftliche, technische und gesellschaftliche Entwicklungen von nationaler und internationaler Bedeutung präsentiert, unterschiedliche Zukunftsentwürfe und ihre möglichen Auswirkungen vorgestellt, Diskussionen über die Gestaltung der Zukunft geführt und Menschen dazu ermutigt, ihre nachhaltige zukünftige Gegenwart mitzugestalten.

In den drei Wirkungsfeldern Ausstellung, Lab und Forum erleben die Besucher*innen, wie sie sich an der Gestaltung der Zukunft beteiligen können. Die Ausstellung stellt unterschiedliche Zukunftsentwürfe zum zukünftigen Leben, Wohnen und Arbeiten vor und wirft Fragen zum Einsatz von Technologien und dem Erfüllen menschlicher Bedürfnisse auf, ohne der Natur noch mehr zu schaden. Die Besucher*innen können in den Denkräumen Mensch, Natur und Technik die verschiedenen Zukunftsoptionen, Ideen und Entwürfe entdecken und eigene Haltungen dazu entwickeln. Das Lab hingegen ist eine „Mitmachwerkstatt“. In einem Medienlabor und einer Werkstatt kann man selbst kreativ werden, eigene Ideen ausprobieren, erfinden und experimentieren und zum Beispiel die Funktionsweise eines 3D-Druckers oder Roboters testen. Ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm begleitet die Aktivitäten und regt im Forum zum Austausch über die Zukunft an. In Vorträgen, Workshops und Performances werden unterschiedliche Wege in eine lebenswerte Zukunft diskutiert.

Bildungsangebote für Schulen
Für Schulen bietet das Futurium Führungen, Workshops und Bildungsmaterialien an, außerdem gibt es Fortbildungstage für Lehrer*innen, die ebenfalls wie die Unterrichtsmaterialien auf Methoden der Zukunftsforschung, dem Design Thinking und der Bildung für nachhaltige Entwicklung basieren. Eine Bildungsplattform ermöglicht digitalen Unterricht - Lehrkräfte und Schüler*innen finden hier kostenfreie, multimediale Lernangebote und können mit digitalen Werkzeugen Ideen für die Zukunft und Lösungen für lokale und globale Herausforderungen entwickeln.

Die Workshops laden zum spielerischen Erkunden der Zukunft ein und unterstützen Schüler*innen ab der vierten Klasse dabei, Zukunft als Chance zu begreifen, die sie bewusst und selbstbestimmt mitgestalten können. Die dreistündigen Workshops werden durch zwei Moderator*innen angeleitet, sie sind binnendifferenziert aufgebaut und für alle Schulformen geeignet. Hier setzen sich die Schüler*innen mit verschiedenen Technologien auseinander, werden dabei selbst zu Zukunftsforscher*innen und kreieren kreative digitale Prototypen. Im Fokus der Bildungsarbeit im Futurium steht die Förderung von Futures Literacy. Unter den maßgeblich von der UNESCO entwickelten „Futures Literacy“-Ansätzen wird die Befähigung des Menschen zum aktiven Zukunftsdenken verstanden. Dabei geht es z. B. darum, systemisches und vorausschauendes Denken zu üben, um die Auswirkungen des eigenen Handelns zu verstehen.

Zukunftsboxen
Bildungsmaterialien gibt es zu den Themen Städte, Ernährung, Energie, Arbeit, Gesundheit, Mobilität und Demokratie. Die in Zusammenarbeit mit dem Education Innovation Lab entstandenen Übungen für die Klassen sieben bis zehn sind vielseitig im Unterricht einsetzbar. Zu jedem Thema gibt es eine hochwertig gedruckte Zukunftsbox, die insgesamt sechs unterschiedliche Kartensets sowie eine methodische Anleitung zum Erstellen von Zukunftsszenarien enthält. Die Kartensets verbinden unterschiedliche Informationen und Methoden aus der Zukunftsforschung. Mit diesen können die Schüler*innen mögliche Zukunftsszenarien erarbeiten und sich über deren Folgen austauschen. Sie sind herausgefordert zu reflektieren, welche Szenarien sie für wünschenswert erachten und welche sie auf jeden Fall verhindern wollen. Sie erfahren, wie sich Faktoren gegenseitig beeinflussen, welche weitreichenden Folgen getroffene Entscheidungen haben können, dass ihre Visionen und Werte Einfluss auf die Zukunft haben und ihre Bilder von einer wünschenswerten Zukunft Leitlinie für künftiges Handeln sein können. Sie lernen aber auch, dass Zukunft durch unvorhergesehene Ereignisse permanent neu gestaltet werden muss und dafür kreative Lösungen und Veränderungsbereitschaft wichtig sind.

Das Mobile Futurium

Das neueste Projekt des Futuriums ist das Mobile Futurium. Es bringt die „Zukunft“ direkt in die Schulen, bietet Schüler*innen und Lehrkräften außerhalb von Ballungsgebieten die Möglichkeit, Herausforderungen und Chancen von morgen spielerisch und interaktiv zu erkunden und möchte auch sie dazu motivieren, ihre Zukunft als Chance zu begreifen, die sie bewusst und selbstbestimmt mitgestalten können. In den eigenen Räumen der Schule können Schüler*innen ausprobieren, wie durch Wissenschaft, Forschung, Technologie und die Anwendung zukunftsorientierter Methoden Lösungsansätze für lokale und globale Herausforderungen entwickelt werden können. Das Projekt „Mobiles Futurium - ein Modellprojekt an der Schnittstelle von Praxis und Forschung“ wird durch das BMBF-Rahmenprogramm für die Geistes- und Sozialwissenschaften „Gesellschaft verstehen - Zukunft gestalten“ gefördert und vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) Karlsruhe wissenschaftlich begleitet.

Workshops vor Ort
Das Bildungsangebot des Mobilen Futuriums baut auf den bestehenden und erfolgreich im Publikumsbetrieb etablierten Angeboten des Futuriums auf. Kern des Angebotes des Mobilen Futuriums ist die Durchführung von 2-, 4- und 6-stündigen Workshops zu den Themen Demokratie, Mobilität, Energie, Arbeit, Gesundheit und Ernährung für Schüler*innen der Sekundarstufe I sowie die Weiterbildung von Lehrkräften und Schulleitungen. Ziel ist es, alle Schulklassen der Klassenstufe 5 bis 10 (bis zu 600 Schüler*innen an einer Schule) einzubeziehen. Lehrkräfte erhalten das nötige methodische Know how, um Zukünftebildung in den Unterricht zu bringen und langfristig dort zu verankern. Insgesamt ist ein Team aus sechs Mentor*innen vor Ort, sodass je ein Zweierteam einen Workshop mit einer Klasse durchführt. Es können maximal drei Workshops parallel und insgesamt sechs Workshops pro Tag stattfinden. Die Workshop-Materialien und Technik wie Notebooks, Smartphones, Tablets bringt das Mobile Futurium mit.

Tourdaten - Anmeldungen noch möglich
Umgesetzt wird das Projekt ab Mai 2024. Im Rahmen der Projektlaufzeit sind drei Touren geplant: Die erste Tour wird bis Juli 2024 mit ca. zehn Tour-Stopps in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Die Anmeldefrist für diese Tour ist bereits abgelaufen. Für die zweite Tour mit rund 30 Tour-Stopps in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein von August 2024 bis Juni 2025 sind noch Anmeldungen möglich. Ebenfalls für die dritte Tour im Schuljahr 2025/26 mit circa 30 Tour-Stopps in Thüringen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen. Das Mobile Futurium steht den Schulen bei einem Tour-Stopp eine Woche zur Verfügung. Das Angebot ist für die Schulen kostenfrei.

Wer Interesse an einem Besuch des Mobilen Futuriums hat, kann an einer Vorstellungsveranstaltung per Zoom teilnehmen. Hier wird aufgezeigt, wie eine Durchführungswoche an der Schule aussehen kann, auch werden die Workshop-Angebote und Themenfelder, die behandelt werden, vorgestellt. Eine Übersicht der Tourdaten und Informationen zur Anmeldung gibt es unter https://futurium.de/de/mobil oder per E-Mail unter mobil@futurium.de.


Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 28.03.2024
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