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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 12.04.2018:

„Wir fokussieren uns in 2018 auf das Thema Beschäftigung und Zukunft der Arbeit.“

Das Alumniportal Deutschland
Das Bild zum Artikel
Bildrechte: Sabine Olthof

Das Alumniportal Deutschland verbindet Menschen aus aller Welt mit Deutschland und vernetzt Menschen vor Ort, um gemeinsam Projekte auf den Weg zu bringen. Die Online-Redaktion von „Bildung + Innovation“ sprach mit Programmleiterin Sabine Olthof über die Ziele und Angebote des Alumniportals.


Online-Redaktion: Das Alumniportal Deutschland ist ein Kooperationsprojekt der Alexander von Humboldt-Stiftung, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), des Goethe-Instituts und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Wie entstand die Idee dazu, und wie wird die Zusammenarbeit koordiniert?

Olthof: Es stand schon lange die Idee im Raum, in der internationalen Alumniarbeit enger zusammenzuarbeiten, insbesondere im digitalen Bereich. Gemeinsam kann man einfach viel mehr anbieten. 2008 wurde das Alumniportal Deutschland dann vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beauftragt, und seitdem arbeiten die vier Organisationen gemeinsam an dem Projekt. Eine Steuerungsgruppe, die mehrmals im Jahr tagt und aus Vertretern der Kooperationspartner besteht, bestimmt gemeinsam die strategische Ausrichtung. Inhaltlich und technisch wird das Alumniportal von einem organisationsübergreifenden Team umgesetzt. Die Kooperationsführung und die Gesamtprojektleitung liegen bei der GIZ.

Online-Redaktion: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem Portal?

Olthof: Das Alumniportal richtet sich an Menschen aus aller Welt, die im Laufe ihrer Biographie in Deutschland studiert oder eine Aus- oder Weiterbildung gemacht haben, also an so genannte „Deutschland-Alumni“. Es steht für Vernetzung, Partnerschaften und Wissenstransfer: Es festigt die Verbindung der Alumni mit Deutschland und deutschen Organisationen, vernetzt sie vor Ort für gemeinsame Projekte, fördert lebenslanges Lernen und steht für einen offenen internationalen Dialog und Diskurs. Außerdem besetzt es aktuelle Themen, fördert die Zusammenarbeit und unterstützt die Karriere- und Bildungswege von Alumni.

Online-Redaktion: Welche Angebote und Inhalte enthält es?

Olthof: Das Portal enthält zum einen jede Menge Informationen rund um Deutschland und die deutsche Sprache, ein wichtiger Service sind zudem karriererelevante Inhalte wie Ausschreibungen von Stipendien und Informationen über Studiengänge und Förderungen. Es gibt auch eine internationale Jobbörse, und in ausgewählten Ländern führen wir virtuelle und vor-Ort-Karrieremessen durch, die die Verbindung zwischen deutschen Unternehmen im Ausland und Alumni herstellen. Ein wichtiger Schwerpunkt auf dem Alumniportal sind seit letztem Jahr aber vor allem die Agenda 2030 und die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Wir möchten den Dialog über die Herausforderungen und Lösungsansätze der Agenda 2030 fördern und erreichen, dass Alumni sich noch mehr in Projekte einbringen oder sogar selbst welche entwickeln.

Online-Redaktion:
Die Agenda 2030 und die „17 Ziele für nachhaltige Entwicklung“ (SDG – Sustainable Development Goals) sind ein großes Thema des Alumniportals. Was genau bieten Sie an?

Olthof:
Das Alumniportal vermittelt nicht nur Fakten rund um die Agenda 2030, sondern unterstützt Alumni im Rahmen von Workshops, Labs, Projektmanagement-Kursen, Wettbewerben und in einzelnen Fällen auch durch finanzielle Förderung dabei, einen aktiven Beitrag zur Umsetzung der Global Goals zu leisten. Im vergangenen Jahr hat das Alumniportal 45 Projektideen von Alumni begleitet und weiterentwickelt. Ein Höhepunkt war sicherlich das Global Festival of Action for Sustainable Development der UN, welches im März 2018 in Bonn stattgefunden hat. Unter den 1.500 Teilnehmern waren auch zahlreiche Deutschland-Alumni, die im Rahmen eines von uns organisierten Labs die Möglichkeit hatten, ihre Projekte und Initiativen vorzustellen und gemeinsam zu erarbeiten, wie zivilgesellschaftliches Engagement erfolgreich umgesetzt werden kann. Die Veranstaltung war sehr inspirierend, und die Rückmeldungen der Teilnehmer waren sehr positiv.

Online-Redaktion:
Inwiefern profitieren Deutschland-Alumni von dem Portal?

Olthof: Die über 155.000 Deutschland-Alumni kommen aus den unterschiedlichsten Ländern und Branchen und haben verschiedene berufliche Positionen inne. Das heißt, die Interessen unserer Mitglieder sind sehr divers. Das Portal möchte sie auf ihrem gesamten Bildungs- und Karriereweg begleiten. Es bietet verschiedene Lernangebote, die sie nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatländer unterstützen, zum Beispiel Webinare und E-Learning-Kurse. Es bietet Tools für die Jobsuche und informiert über Weiterbildungsmöglichkeiten. Alumni können auch ihre Deutschkenntnisse auffrischen oder sich natürlich mit anderen im Netzwerk austauschen. Es gibt zudem viele interessante redaktionelle Beiträge, darunter auch sehr anschauliche oder unterhaltsame Formate wie Infografiken oder Quizze.

Online-Redaktion:
Welche Vorteile haben Unternehmen und Hochschulen?

Olthof: Unternehmen nutzen das Alumniportal vor allem, um Mitarbeiter im Ausland zu finden, die die deutsche Sprache und/oder Kultur und Arbeitsweise kennen und als qualifizierte Fachkräfte mit deutschem Bildungshintergrund händeringend in vielen Ländern gesucht werden. Hochschulen greifen das Portal ganz unterschiedlich auf ‒ einige betreiben Arbeits- und Diskussionsgruppen für ihre Absolventen, um mit ihnen in Kontakt zu bleiben oder den fachlichen Austausch fortzuführen. Manche bieten auch Webinare über das Portal an. Andere bewerben zum Beispiel ihre internationalen Studiengänge bei uns.

Online-Redaktion:
Was bietet das Alumniportal den Deutschland-Alumni-Netzwerken?

Olthof:
Alumni-Netzwerke und -Vereine können über das Alumniportal eigene Webseiten aufbauen und die Funktionalitäten der Community nutzen. Im Rahmen eines jährlichen Netzwerk-Wettbewerbs erhalten ausgewählte Alumni-Netzwerke eine Förderung für ihre Projekte zur Agenda 2030. Zudem arbeitet das Alumniportal viel mit Netzwerken bei der gemeinsamen Organisation von Veranstaltungen zusammen.

Online-Redaktion:
Sie kooperieren mit mehreren Partnern, darunter mit dem Deutschen Bildungsserver. Wie sieht die Zusammenarbeit aus?

Olthof: Das Alumniportal Deutschland versteht sich als Forum für die internationale Alumniarbeit, neben einer Fachtagung bieten wir einen regelmäßigen Partner-Newsletter sowie ein Wiki zur internationalen Alumniarbeit an, in dem alle ihre Erfahrungen und ihr Wissen einbringen können. Wir arbeiten aber auch inhaltlich mit Partnern zusammen, sei es im redaktionellen Bereich, bei der Organisation von E-Learning-Angeboten und Webinaren, oder wir helfen bei der Verbreitung von ihren Angeboten für Alumni, z.B. Förderprogrammen, über unsere Kanäle. Oft gibt es auch thematische Überschneidungen – beim Deutschen Bildungsserver ist das natürlich vor allem das Thema Bildung in all seinen Facetten.

Wir arbeiten auch eng mit den Alumniportalen anderer Länder zusammen, z.B. mit den Niederlanden, Frankreich, Schweden und Australien. In den vergangenen Jahren haben wir mehrere Länder beim Aufbau ihrer nationalen Portale beraten – und dies mit Erfolg. Viele Länder sind mittlerweile dem deutschen Vorbild gefolgt und haben ähnliche Portale aufgebaut.

Online-Redaktion:
Sie bieten Webinare, E-Learning-Kurse und Quizze an, und auch die Partnertagung im März stand unter dem Motto: „Digitale Tools und die Digitalisierung in der internationalen Alumniarbeit.“ Welche Rolle spielt die Digitalisierung in der Alumniarbeit, und zu welchen Ergebnissen kam die Fachtagung?

Olthof: Die Chancen der Digitalisierung in der Alumniarbeit sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Der rege Erfahrungsaustausch der 50 Teilnehmer/innen auf der Fachtagung hat gezeigt, dass es noch viele spannende Möglichkeiten zur digitalen Vernetzung mit Alumni gibt. Es gibt heute so viele Kommunikationsformen und Formate, da darf die Alumniarbeit nicht hinterherhängen. Man muss aber immer im Blick behalten, dass Alumniarbeit auf der Pflege und Aktualisierung von personenbezogenen Daten basiert. Eine Herausforderung ist deshalb sicherlich die EU-Datenschutzrichtlinie, die in diesem Mai in Kraft tritt.

Online-Redaktion: Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Olthof: Nachdem wir uns in 2017 intensiv mit dem Thema Bildung (SDG 4) befasst haben, fokussieren wir uns in 2018 auf das Thema Beschäftigung und Zukunft der Arbeit. Ich erwarte hier auch viele spannende Diskussionen und tolle Projektvorschläge der Alumni. Zudem werden wir uns noch stärker dem Thema Matchmaking und Mentoring widmen und in Zukunft neue spannende Angebote für Partner, Unternehmen und Hochschulen machen können.




Sabine Olthof von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist Programmleiterin des Alumniportals Deutschland. Nach zehn Jahren als Chief-Content-Managerin im Online-Bereich eines Wirtschaftsverlags, wo sie zahlreiche Inter- und Intranet- sowie Social-Media-Projekte für die unterschiedlichsten Zielgruppen aufgebaut hat, übernahm sie Ende 2010 die Gesamtprojektleitung für das Alumniportal Deutschland.


Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 12.04.2018
© Innovationsportal

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