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Bildung + Innovation Das Online-Magazin zum Thema Innovation und Qualitätsentwicklung im Bildungswesen

Erschienen am 16.11.2017:

„Das Lernen der Schulen von anderen Schulen steht an zentraler Stelle.“

Das Programm „Ganztägig bilden“
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Logo „Ganztägig bilden“
Bildrechte: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung

Seit 2004 ist die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung mit ihrem Programm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen“ Ansprechpartnerin, wenn es um Fragen rund um die Ganztagsschulentwicklung in Deutschland geht. Seit 2016 setzt sie das Programm unter dem Titel „Ganztägig bilden“ fort. Auch hier steht der Austausch unter den Schulen im Vordergrund.


Im Jahr 2004 fiel der Startschuss für das bundesweite Ganztagsschulprogramm „Ideen für mehr! Ganztägig lernen“, das bis 2009 und mit einer Verlängerung von 2010 bis 2014/15 allen Schulen ein umfangreiches und bedarfsorientiertes Unterstützungssystem anbot, die an der Entwicklung und Verbesserung ihrer ganztägigen Bildungsangebote interessiert waren. Es begleitete Halbtagsschulen auf dem Weg zur Ganztagsschule und bereits bestehende Ganztagsschulen dabei, ihre Angebote weiterzuentwickeln. Außerdem förderte es den Austausch der beteiligten Schulen, was zu vielen Impulsen für die Ganztagsschulentwicklung führte.

Das Programm „Ganztägig bilden“
Seit 2016 wird das Programm unter dem Titel „Ideen für mehr! Ganztägig bilden“ weitergeführt. Die Gesamtsteuerung des Programms liegt wieder bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Gefördert wird es aus Mitteln der Bundesländer mit Unterstützung der Stiftung Mercator, der Robert Bosch Stiftung sowie vielen weiteren Partnern. Während der Fokus bis 2015 mehr darauf lag, die Schulen bei der Umsetzung ihres Ganztagskonzepts zu begleiten, geht es in der aktuellen Phase darum, die neuen Angebote qualitativ und nachhaltig weiterzuentwickeln und den bundesweiten fachlichen Austausch zu Fragen der Qualitätsentwicklung von Ganztagsschule fortzusetzen. Dafür arbeitet die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Lehrerfortbildungsinstituten zusammen. Aufbauen kann sie bei dieser Aufgabe auf den Erfahrungsschatz und Wissenstransfer des Vorgängerprogramms: Beispiele guter Schulpraxis, schulische Netzwerke, Fortbildungen, Kooperationsbeziehungen, Arbeitsmaterialien, wissenschaftliche Publikationen, Erfahrungsberichte, Gestaltungsansätze und Konzepte.

Die Serviceagenturen
Die Länderteams und regionalen Serviceagenturen in allen 16 Bundesländern „Ganztägig lernen“ waren der Kern des bundesweiten Programms „Ideen für mehr! Ganztägig lernen“ und sind dies auch für das Folgeprogramm „Ganztägig bilden“. Die Serviceagenturen sind an ein Ministerium, eine Behörde, einen Träger oder eine Regionalstelle der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung angegliedert und stehen den Ganztagsschulen vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung. Die multiprofessionellen Teams aus Lehrkräften, Erziehungswissenschaftlern, Sozialpädagogen und anderen Professionen unterstützen mit ihrem pädagogischen und länderspezifischen Know-how Schulen dabei, gute Ganztagsschulen zu werden und die Qualität ihrer Angebote weiterzuentwickeln. Sie bieten passgenaue lokale und regionale Beratungs- und Fortbildungsangebote sowie Materialien zum Thema Ganztagsschulentwicklung an und initiieren Netzwerke, in denen Schulen sich austauschen und gemeinsam an ihrer Weiterentwicklung arbeiten. Überregionale Netzwerke und der enge Austausch der Serviceagenturen untereinander ermöglichen den Schulen darüber hinaus einen Blick in die Erfahrungen und Praxis anderer Bundesländer.

Die Handlungsfelder „Netzwerk“ und „Veranstaltungen“
Das Lernen der Schulen von anderen Schulen in Netzwerken oder auch Hospitationen steht im Programm „Ganztägig bilden“ an zentraler Stelle. Ein weiterer Schwerpunkt ist der fachliche Austausch auf Fortbildungen, Fachtagungen und Kongressen. Deshalb gibt es neben landesspezifischen Veranstaltungen in den verschiedenen Ländern regelmäßig auch bundesweite Ganztagsschulkongresse, auf denen das Fachpublikum zwei Tage lang über die aktuellen Herausforderungen ganztägiger Bildung diskutieren kann, sowie jährliche Transferforen, die, von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung veranstaltet, die Möglichkeit zum länderübergreifenden Austausch von Forschungsergebnissen und Beispielen guter Praxis bieten.

Qualitätsbereiche der guten Ganztagsschule
Der enge Austausch zwischen den Schulen und allen am Ganztag Beteiligten hat in den vergangenen Jahren zu vielen verschiedenen Antworten auf die Frage geführt, was eine gute Ganztagsschule ausmacht. So entstand das „5x5 der guten Ganztagsschule“, das entlang der fünf zentralen Entwicklungsfelder Lernkultur, Schulkultur, Lebensweltorientierung, Öffnung von Schule und Lernende Schule anhand beispielhafter Praxis aus allen Regionen, Schulformen und Ganztagsformen Denk- und Praxisanstöße dafür gibt, was eine besondere Qualität ganztägiger Bildung an guten Ganztagsschulen ausmacht. Die fünf Entwicklungsfelder ergänzen die Qualitätsrahmen der Länder und unterstützen einen vor allem praxisorientierten Blick auf die Qualität.

Die Querschnittsthemen des Programms sind veränderte Lernkultur, Veränderung gestalten, Kooperation entwickeln, Umgang mit Zeit und Raum sowie Lebenswelt und Lebensort, zu denen eine Vielzahl wissenschaftlich fundierter Beiträge aufbereitet wurden. Hier erhalten Ganztagsschulen Tipps und Informationen dazu, wie beispielsweise eine ganzheitliche Lernkultur und individualisiertes Lernen gefördert werden können, wie das Mehr an Zeit genutzt werden kann, damit Schule zum qualifizierten Lern- und Lebensort wird, oder wie die Öffnung für außerschulische Partner, den Stadtteil und die Kommune erfolgen können.

Alle Beiträge sind einsehbar auf dem Portal www.ganztaegig-lernen.de, das einen sehr guten Überblick über gute Beispiele, Hintergrundinformationen, Monatsschwerpunkte, Konzepte und Publikationen gibt und die Arbeit der Länder und Regionen vorstellt.

 

 

Autor(in): Petra Schraml
Kontakt zur Redaktion
Datum: 16.11.2017
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